Geschichte
Das „Projekt Ritterburg“ war ein voller Erfolg
Mit viel Freude und großem Einsatz haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d an der Gustav-Stresemann-Realschule in den vergangenen Wochen am "Projekt Ritterburg" teilgenommen. Das Projekt ist eine Kombination der Fächer Geschichte und Kunst.
Im Kunstunterricht lernte die Klasse zunächst aus alten Zeitungen und Kleister Pappmarché herzustellen. Gleichzeitig wurden die Stunden im Fach Geschichte genutzt, um sich mit den vielen interessanten Details einer Burg vertraut zu machen. Anschließend nutzte die Kasse ihr geschichtliches Wissen, um selber eine eigene Ritterburg nachzubauen.
Aus Pappe und alten Kartons wurden zuerst die Grundrisse der Burgen entworfen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in Gruppen und durften hier als Burgherren ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Das Grundgerüst aus Pappe wurde anschließend mit mehreren Schichten Pappmarché überzogen.
Eine Ritterburg musste sehr stabil gebaut sein, deshalb wurden starke Mauern benötigt, wissen die Schüler. Es durfte also nicht mit Zeitung und Kleister gespart werden, dann wurden die Mauern hart wie Stein. Unsere Burg hätte mit Sicherheit niemand einnehmen können, sind sich alle sicher.
Nachdem die jungen Architekten den Aufbau der Grundmauern beendet hatten, ging es an den Entwurf von weiteren Details. Nun war es wichtig auch Gebäude aus Pappmarché zu bauen, denn irgendwo mussten die Ritter ja wohnen.
In jeder Burg gab es beispielsweise eine Kemenate, ein Gebäude mit beheizten Wohn- und Schlafräumen. Alle anderen Räume blieben selbst im Winter kalt, wissen die Schülerinnen und Schüler aus dem Geschichtsunterricht. Wichtig waren natürlich auch die Türme. Von weit oben hatte man eine gute Sicht auf Feinde, die in die Nähe kamen und man konnte die Burg von dort aus gut mit Bogenschützen verteidigen.
Es gab sogar einen Hauptturm, den Bergfried, er war der höchste und stabilste Turm in den man sich im Notfall zurückziehen konnte. Der Bergfried sollte möglichst uneinnehmbar sein und hatte nicht selten Mauern, die dicker als einen Meter waren.
Zum Abschluss erhielten alle Burgen einen weißen Grundanstrich aus alter Wandfarbe, mit dem das Grau der alten Zeitungen überdeckt wurde. Danach konnte es an die farbliche Gestaltung mit Wasser, Abtön oder Acrylfarben gehen. Weitere Ergänzungen rundeten den Eindruck ab. Fallgitter aus hölzernen Schaschlikspießen, künstliches Gras, getrocknetes Moos oder kleine Steine ergänzten das Aussehen und machten die Burgen perfekt.
Das Projekt der 7d wurde von Marcus Mrotzek, dem Klassenlehrer der Klasse ins Leben gerufen. „Ich unterrichte in meiner Klasse nicht nur Geschichte sondern auch Kunst und sah darin eine Möglichkeit beide Fächer gewinnbringend miteinander zu kombinieren. Es ist eine Sache zu versuchen sich ein Thema in der Theorie vorzustellen, wirklich erfassen wird man es aber erst, wenn man etwas greifbares zum sehen und anfassen vor sich hat. In der Theorie nennt man dies ein ganzheitliches lernen, also eine Lernmethode mit allen Sinne. Spaß ist dabei ausdrücklich erwünscht, da das Fach Geschichte auf diese Weise für die Klasse viel lebendiger und interessanter wird“, findet der Klassenlehrer.
Das man so viel besser lernt finden auch die Schülerinnen und Schüler.
„Herr Mrotzek hat uns gute Tipps gegeben, wie eine Burg aussehen sollte. Wir haben viel über den Aufbau einer Burg gelernt und hatten viel Spaß bei der Arbeit“, erklärt Rebecca,
die eine der Burgen entworfen hat. Sie würde jederzeit wieder an dem Projekt teilnehmen.
Die hohe Motivation der Klasse merkt man auch daran, das viel Zeit und Liebe investiert wurde, sagt Anna. Ihre Gruppe kann zur „Burg Sandstein“ sogar eine spannende Geschichte erzählen. Eine andere Gruppe hat eine Burgenlandschaft gezeichnet. Wer genau hinsieht kann hier alle Burgen der 7d wiedererkennen. Dazwischen liegen Felder und fließen Flüsse. Auch einige mittelalterliche Dörfer und Städte, über die die Klasse inzwischen ebenfalls etwas gelernt hat haben hier ihren Platz gefunden und ergeben ein vollständiges Landschaftsbild, wie es im Mittelalter ausgesehen haben könnte.
Am Ende sind sich alle über den Erfolg des Projektes einig und erwarten gespannt das nächste Thema.
Tatsächlich wird das „Projekt Ritterburg“ sicherlich kein Einzelfall bleiben, denn interessante Projekte gehören seit langem zum Standard an der Gustav-Stresemann-Realschule. Das Engagement vieler Lehrer zahlt sich aus. Erst im November des letzten Jahres gewann die Schule nicht nur den ersten sondern gleich die ersten beiden Plätze beim „Jugendförderpreis Kunst“ der Stadt Duisburg.
Die nächsten interessanten Projekte werden also mit Sicherheit nicht lange auf sich warten lassen.